Digitalisierung im Mittelstand: Was Sie wissen sollten

Die heutige Zeit ist von ständigen Veränderungen und dynamischen Marktentwicklungen geprägt. Unternehmen, insbesondere im Mittelstand, stehen daher vor der Herausforderung, sich den aktuellen Marktdynamiken anzupassen. Ein Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit liegt hierbei in der effektiven Nutzung digitaler Technologien. In diesem Kontext gewinnt die digitale Transformation zunehmend an Bedeutung. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem weitgefassten Begriff der digitalen Transformation? Digitalisierung im Mittelstand betrachtet den Wandel von analogen und manuellen Geschäftsprozessen hin zu digitalisierten Abläufen auf zwei entscheidenden Ebenen. Zum einen geht es um die Digitalisierung interner betrieblicher Prozesse, die darauf abzielt, Effizienz und Agilität zu steigern. Zum anderen steht die Digitalisierung der Kundeninteraktionen im Fokus, um den sich wandelnden Erwartungen und Bedürfnissen der Verbraucher gerecht zu werden. In den kommenden Abschnitten werden wir tiefer in diese Thematik eintauchen, um zu verstehen, wie die Digitalisierung im Mittelstand nicht nur als Notwendigkeit, sondern auch als Chance betrachtet werden kann.

Wieso ist Digitalisierung im Mittelstand wichtig?

Der deutsche Mittelstand liegt bei der digitalen Transformation deutlich zurück. Dies führt zu Wettbewerbsnachteilen gegenüber größeren und besser digitalisierten Unternehmen. Zwei wichtige Vorteile, durch die sich digitale Vorreiter vom Wettbewerb absetzen können, werden im Folgenden genau erläutert.

Krisenresistenz

Unternehmen, die sich als digitale Vorreiter im Mittelstand positionieren, haben die Möglichkeit, flexibler und schneller auf unvorhergesehene Herausforderungen zu reagieren. Die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie haben deutlich gezeigt, dass digital gut aufgestellte Mittelständler wesentlich besser in der Lage sind, ihre Geschäftsmodelle an unerwartete Situationen anzupassen, Remote-Arbeit zu ermöglichen sowie Lieferketten agiler zu gestalten. Die Integration digitaler Tools und Plattformen ermöglicht nicht nur eine nahtlose und effiziente Kommunikation innerhalb des Unternehmens, sondern schafft auch die Grundlage für eine effektive Zusammenarbeit in virtuellen Umgebungen.

Steigerung von Effizienz und Produktivität

Die Digitalisierung im Mittelstand geht über die bloße Anpassung an Krisensituationen hinaus. Ziel der digitalen Transformation ist die nachhaltige Steigerung von Effizienz und Produktivität in allen Bereichen des Unternehmens. Durch den gezielten Einsatz technologischer Hilfsmittel werden Arbeitsprozesse nicht nur erleichtert, sondern auch optimiert. Automatisierung von wiederkehrenden Aufgaben, Einsatz von Künstlicher Intelligenz und datengetriebene Analysen ermöglichen eine effizientere Nutzung von Ressourcen und sorgen somit gleichzeitig für Kostensenkungen als auch Produktivitätssteigerungen. Diese Technologien liefern zudem eine Fülle von Informationen, die als Grundlage für fundierte Entscheidungen dienen. Die Steigerung der Datenverfügbarkeit sowie -menge ermöglicht präzisere quantitative Analysen von Geschäftsabläufen, welche zur Verbesserung der Entscheidungsfindung auf allen Ebenen des Unternehmens beitragen.

Wie gelingt eine erfolgreiche Digitalisierung?

Wählen eines ganzheitlichen Ansatzes

Die erfolgreiche Umsetzung einer Digitalisierung erfordert eine sorgfältige Planung und einen ganzheitlichen Ansatz, der verschiedene Schlüsselfaktoren berücksichtigt. Ein entscheidender Schritt ist die Entwicklung einer umfassenden digitalen Strategie, die sämtliche Bereiche des Unternehmens abdeckt. Diese Strategie sollte nicht nur auf technologischen Aspekten basieren, sondern auch Geschäftsziele, Prozesse, Mitarbeiter und Kunden miteinbeziehen. Es ist wichtig, klare und realistische Ziele zu definieren, die mit der Gesamtstrategie des Unternehmens in Einklang stehen.

Ein wichtiger Aspekt des ganzheitlichen Ansatzes ist die Einbindung aller relevanten Stakeholder. Dies schließt nicht nur Führungskräfte und IT-Experten ein, sondern auch Mitarbeiter auf allen Ebenen des Unternehmens. Der Dialog mit den Mitarbeitern ist entscheidend, um ihre Bedenken zu verstehen, Unterstützung zu gewinnen und sicherzustellen, dass sie die Ziele der Digitalisierung verstehen und mittragen. Schulungen und Schulungsprogramme können dabei helfen, die Digitalkompetenz der Belegschaft zu stärken und Ängste vor Veränderungen zu minimieren.

Offene Unternehmenskultur

Eine offene Unternehmenskultur spielt eine Schlüsselrolle bei der erfolgreichen Digitalisierung. Dies erfordert nicht nur eine tolerante Haltung gegenüber Veränderungen, sondern auch die Förderung von Innovation und Kreativität. Unternehmen sollten einen Raum schaffen, in dem Mitarbeiter dazu ermutigt werden, neue Ideen einzubringen. Dafür ist eine offene Feedbackkultur nötig, in der Fehler als Teil des Lernprozesses betrachtet werden. Für eine erfolgreiche digitale Transformation ist es wichtig, dass Mittelständler durch offene und regelmäßige Kommunikation eine Kultur des Vertrauens und der Offenheit schaffen.

Mehr ist nicht immer besser

Die Auswahl und Implementierung digitaler Technologien ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung. Dies erfordert eine sorgfältige Evaluierung von Tools und Plattformen, die den spezifischen Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Nicht jede neue und teure Softwarelösung ist für das Erreichen der Unternehmensziele nötig. Es gilt genau abzuwägen, welche Softwarelösungen und Technologien das Unternehmen wirklich nachhaltig und wirtschaftlich voranbringen und wo eine digitale und automatisierte Lösung aus kosten- oder effizienzgründen nicht sinnvoll ist. Dabei sollte möglichst darauf geachtet werden, dass die eingeführten Technologien miteinander integrierbar sind, sodass eine nahtlose Zusammenarbeit gewährleistet wird.

Chancen und Risiken von Digitalisierung

Chancen

Erhöhung der Kundenbindung

Durch digitale Technologien gewonnene Kundendaten ermöglichen es Unternehmen, die Bedürfnisse und Vorlieben Ihrer Kunden besser zu verstehen und dadurch auch besser zu treffen. So kann zum Beispiel vor allem im B2C-Bereich durch den gezielten Einsatz von Tracking- und Analyse-Tools das Kundenverhalten genau analysiert werden. Diese Erkenntnisse ermöglichen es Unternehmen, ihren Kunden präzise und maßgeschneiderte Produkte anzubieten. Gleichzeitig kann im B2B-Bereich eines Maschinenherstellers zum Beispiel durch unterschiedliche Soft – und Hardwareanpassungen die Maschine flexibel und individuell an die Kundenbedürfnisse angepasst werden. Zusätzlich kann durch die Integration verschiedener Kanäle, wie Apps, Websites, Online-Support und soziale Medien ein nahtloses und konsistentes Kundenerlebnis geschaffen werden. Kunden können so auf verschiedenen Plattformen interagieren und ihre Bedürfnisse werden über die gesamte Customer Journey hinweg erfüllt.

Umsatzsteigerung durch neue Produkte

Die Digitalisierung ermöglicht es Unternehmen, ihr bestehendes Produktangebot auf digitale Plattformen auszuweiten. Dies könnte beispielsweise die Einführung von E-Business- oder M-Commerce-Lösungen umfassen, um den Kunden neue Zugangsmöglichkeiten zu bieten. Außerdem können Kundenportale und Apps genutzt werden, um zusätzliche Services und Features anzubieten oder wichtige Produktinformationen schnell und einfach zugänglich zu machen. Neben Produkterweiterungen können durch die Nutzung digitaler Technologien auch völlig neue Produkte geschaffen werden. Dies könnte die Entwicklung innovativer Lösungen bedeuten, die den Bedürfnissen des modernen Marktes entsprechen und neue Einnahmequellen erschließen.

Risiken

Widerstand der Mitarbeiter gegen Innovation

Mitarbeiter, vor allem im Mittelstand, können Angst vor den Veränderungen, die Digitalisierung mit sich bringt, haben. Dieser Widerstand gegen die digitale Transformation kann vor allem durch Ängste vor Arbeitsplatzverlust und Unsicherheiten im Umgang mit neuen Technologien ausgelöst werden. Ein effektives Change-Management ist daher entscheidend, um die Mitarbeiter aktiv in den Transformationsprozess einzubinden und ihre Bedenken zu adressieren. Es muss klar kommuniziert werden, dass die neuen Technologie- und Softwarelösungen den Arbeitsalltag der Mitarbeiter erleichtern sollen, indem zum Beispiel Routinearbeit automatisiert wird, sodass sich der Mitarbeiter besser auf die wesentlichen und wichtigen Themen fokussieren kann. Außerdem könnten insbesondere ältere Mitarbeiter Schwierigkeiten bei der Anpassung an digitale Werkzeuge haben. Schulungsprogramme und eine unterstützende Arbeitsumgebung tragen dazu bei, diese Hürden zu überwinden.

Notwendigkeit von IT-Sicherheit

Ein weiteres Risiko, im Zuge der Digitalisierung des Unternehmens, ist das erhöhte Risiko für Hackerangriffe. Unternehmen, die stark digitalisiert sind, laufen Gefahr, verstärkt Ziel von Hackerangriffen zu werden. Dies könnte zu erheblichen Schäden führen, darunter Datenverluste oder sogar die vollständige Stilllegung von Geschäftsbereichen. Investitionen in robuste IT-Sicherheitsmaßnahmen sind daher unerlässlich, um potenzielle Risiken zu minimieren.

Wie kann eine Beratung dabei helfen

Eine Unternehmensberatung spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung mittelständischer Unternehmen auf dem Weg der Digitalisierung. Hier sind einige Wege, wie sie dazu beitragen kann:

Know-how und Weitblick

Die Berater bringen umfassendes Know-how im Bereich Digitalisierung mit. Sie sind auf dem neuesten Stand der digitalen Trends und verstehen die Herausforderungen und Chancen, die sich für den Mittelstand ergeben. Mit einem Weitblick analysieren sie nicht nur die aktuellen Bedürfnisse des Unternehmens, sondern berücksichtigen auch zukünftige Entwicklungen, um eine nachhaltige Digitalisierungsstrategie zu entwickeln.

Erarbeiten einer Strategie inkl. Handlungsempfehlungen

Eine Beratung erarbeitet gemeinsam mit Ihnen eine individuelle und genau auf Ihr Unternehmen zugeschnittene Digitalisierungsstrategie. Dabei werden nicht nur technologische Aspekte betrachtet, sondern auch Geschäftsprozesse, Mitarbeiterkompetenzen und Kundenbedürfnisse einbezogen. Die Strategie umfasst klare Handlungsempfehlungen, die das Unternehmen auf dem Weg zur digitalen Transformation unterstützen.

Analyse der aktuellen Situation

Die Berater führen eine gründliche Analyse der aktuellen Geschäftssituation durch, um Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken zu identifizieren. Dies dient als Ausgangspunkt für die Entwicklung einer maßgeschneiderten Digitalisierungsstrategie, die auf den spezifischen Bedürfnissen des Mittelstandsunternehmens basiert.

Identifikation von Digitalisierungspotenzialen

Anhand der durchgeführten Analyse des Satus-Quo können Potenziale für die erfolgreiche Digitalisierung identifiziert werden. Dies umfasst die Integration neuer Technologien, Automatisierung von Abläufen und die Einführung von digitalen Plattformen, um Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Change-Management und Mitarbeiterbeteiligung

Neben der rein technologischen Seite berücksichtigen die Berater auch die organisatorischen Aspekte. Sie entwickeln Strategien für effektives Change-Management, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter die digitale Transformation akzeptieren und aktiv unterstützen. Schulungen und Unterstützung helfen dabei, die digitalen Kompetenzen im Unternehmen zu stärken.

Kontinuierliche Optimierung und Anpassung

Gemeinsam mit Beratungen können Systeme und Prozesse zur kontinuierlichen Optimierung sowie Anpassung der digitalen Transformation etabliert werden. Durch diese regelmäßigen Bewertungen und Anpassungen an sich ändernde Marktbedingungen oder interne Anforderungen wird sichergestellt, dass die Digitalisierung langfristig erfolgreich ist.

Fazit

Zusammenfassend ist eine erfolgreiche Digitalisierung ein komplexer Prozess, der einen holistischen Ansatz erfordert, der von einer klaren Strategie, einer offenen Unternehmenskultur, der Einbindung aller Stakeholder, der richtigen Auswahl von Technologien bis hin zu einer fortlaufenden Anpassung und Optimierung reicht. Das Fachwissen, die Erfahrung und die maßgeschneiderten Lösungen von Unternehmensberatungen hilft mittelständisches Unternehmen diesen Prozess zu meistern und das Unternehmen durch die digitale Transformation erfolgreich für die Zukunft zu wappnen. 

PEBCO AG precise.consulting

Die PEBCO AG ist eine Unternehmensberatung und ein Consultingdienstleister für Strategie, Märkte, betriebswirtschaftliche Prozesse und Finanzen mit Sitz in Ettlingen (Karlsruhe) in Baden-Württemberg.

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