Kostenmanagement: Wie Mittelständlern dies langfristig und erfolgreich gelingt

Wie kann ein Unternehmen profitabler werden? Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten dieses Ziel zu erreichen. Zum einen durch Steigerung des Umsatzes, zum anderen durch Senkung der Kosten. Zweiteres ist – in den meisten Fällen und bis zu einem bestimmten Punkt – schneller, einfacher und effizienter machbar. Kosten sind alle Aufwendungen, die zum Erzeugen oder Verwenden von betrieblichen Leistungen und dem Erhalt des Betriebes erbracht werden müssen. Ziel eines jeden Unternehmens ist, diese Aufwendungen möglichst gering zu halten. Um dies zu erreichen, wird Kostenmanagement betrieben.

Was ist Kostenmanagement?

Das Kostenmanagement umfasst alle Pläne und Aktionen im Unternehmen, die direkt darauf ausgerichtet sind, notwendige Kosten zu identifizieren und analysieren sowie unnötige Kosten aufzudecken und zu vermeiden. Das Grundsätzliche Ziel ist es, alle Kostenarten nach Möglichkeit zu verringern. Ein erfolgreiches Kostenmanagement ist ein zentraler Erfolgsfaktor und stellt sicher, dass das Unternehmen Gewinne erzielt und im Wettbewerb fit bleibt.

Üblicherweise wird zwischen kurzfristigen und langfristigen Kostenmanagement unterteilt. Beim kurzfristigen Kostenmanagement geht es darum, die Liquidität des Unternehmens kurzfristig zu erhöhen, um dadurch die Zahlungsfähigkeit im kurzen Horizont zu stabilisieren. Mögliche Maßnahmen sind hierbei zum Beispiel die Preisreduktion von Einzelverträgen durch Verhandlungen der Einkaufabteilung oder die bewusste Skontoentscheidung (die Analyse, ob die Kosten eines Kontokorrentkredites geringer ausfallen als das Einsparungspotential beim Bezahlen von Rechnungen innerhalb der Skontofrist).

Das langfristige Kostenmanagement beschäftigt sich mit dem langfristigen Ziel eines Unternehmens: Gewinnerzielung und Wettbewerbsfähigkeit. Hierbei spielt der strategische Einkauf eine entscheidende Rolle. Im Gegensatz zum operativen Einkauf geht der Verantwortungsbereich des strategischen Einkaufs über den reinen Erwerb von Waren und Dienstleistungen hinaus. Sein Ziel ist die Erarbeitung einer ganzheitlichen Einkaufsstrategie zur langfristigen Optimierung von Beschaffungsprozessen. So beschäftigt sich der strategische Einkauf bspw. mit der Auswahl neuer Lieferanten, mit make-or-buy Entscheidungen oder führt Preisverhandlungen mit langfristigem Horizont. Strategischer Einkauf ist somit auch ein Teil der gesamten Unternehmensstrategie.

Wieso ist langfristiges und nachhaltiges Kostenmanagement wichtig?

Die Bedeutung eines nachhaltigen Kostenmanagements für ein Unternehmen kann nicht genug betont werden. Hier sind einige Gründe, warum es von entscheidender Bedeutung ist:

      • Wettbewerbsfähigkeit: Unternehmen, die ihre Kosten im Griff haben, können ihre Produkte oder Dienstleistungen zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten und sind besser positioniert, um in einem sich ständig wandelnden Markt zu bestehen. Viele Unternehmen verfolgen daher die Strategie der Kostenführerschaft. Bei dieser soll durch möglichst geringe Produktionspreise und daher auch niedrigen Verkaufspreisen ein Wettbewerbsvorteil erzielt werden. Das Erreichen der Kostenführerschaft ist jedoch nur durch langfristiges, nachhaltiges und intensives Kostenmanagement möglich.

        • Wirtschaftlichkeit: Ein effektives Kostenmanagement hilft dabei, Ressourcen effizienter zu nutzen und unnötige Ausgaben zu vermeiden, was die Rentabilität steigert.

          • Finanzielle Stabilität: Durch die Senkung der laufenden Betriebskosten kann das Unternehmen seine Liquidität verbessern. Dies geschieht, indem Auszahlungen für den laufenden Betrieb verringert werden. So werden mehr Liquide Mittel verfügbar und das Unternehmen bleibt jederzeit zahlungsbereit. Außerdem wird gleichzeitig der Finanzierungsbedarf für zukünftige Investitionen reduziert. Dies erfolgt einerseits dadurch, dass durch eine gute Kostenstruktur der Investitionsbetrag verringert werden kann, andererseits sorgen niedrige Kosten für eine bessere Möglichkeit der Innenfinanzierung. So können Investitionsprojekte durch eigene Cashflows finanziert werden und das Unternehmen gewinnt an Unabhängigkeit und Stabilität.

            • Innovationsfähigkeit: Unternehmen, die Kosten sparen, haben mehr Spielraum für Innovation und Wachstum, da sie finanzielle Ressourcen freisetzen.

          Bestandteile des Kostenmanagements

          Grundsätzlich kann in drei Bereiche des Kostenmanagements im Unternehmen unterteilt werden. Kostenplanung, -steuerung und -kontrolle.

          • Kostenplanung: Zu Beginn jeder Planung werden kostenbezogene Zielsetzungen aus der übergeordneten Unternehmensplanung abgeleitet. Die wichtigsten Grundlagen sind hierbei der Absatz- und der Produktionsplan. Abhängig vom Charakter der Zielvorgaben, werden die Ziele entweder „Top-Down“ verordnet oder in Absprache mit den jeweiligen Führungskräften „Bottom-up“ gemeinsam festgelegt.
            Um aus den erarbeiteten Kostenzielen konkrete Maßnahmen setzen zu können, wird die aktuelle Ist-Situation zunächst in Form einer Kostenanalyse erfasst. Dabei geht es darum, einen vollständigen Überblick über die Kostensituation des Unternehmens zu erhalten. Bestandteile dieser Analyse sind das Kostenniveau (absolute Höhe der Kosten), die Kostenstruktur (fixer und variabler Anteil an den Gesamtkosten) und der Kostenverlauf (Reaktionsstärke der Gesamtkosten auf Variation einer oder mehrerer Kostentreiber wie beispielsweise Beschäftigung oder Beschaffungspreis etc.)
          • Kostensteuerung: Aufbauend aus den Zielsetzungen und den Ergebnissen der Kostenanalyse können konkrete Handlungsbedarfe identifiziert werden. Diese haben je nach Notwendigkeit permanenten (z. B. KVP, Kaizen Costing) oder projektbezogenen (z. B. Wertanalyse) Charakter.
            Zur Implementierung dieser Handlungsmaßnahmen sind üblicherweise Veränderungen der bestehenden Prozesse, Produkteigenschaften oder Organisation nötig. Ohne ein effektives Veränderungsmanagement (Change-Management) können damit verbundene Änderungen zu Unsicherheit und ggf. Widerstände in der Belegschaft führen. Eine klare Kommunikationspolitik kann die Mitarbeiter von der Notwendigkeit der Maßnahmen überzeugen.
          • Kostenkontrolle: Die Kostenkontrolle ist die laufende Überwachung der Planvorgaben. Hierbei werden durch stichpunktartige Checks die Plankosten mittels Wahrscheinlichkeiten auf deren Einhaltung der Zielvorgaben überprüft. Das Ziel ist, dass Abweichungen möglichst früh erkannt werden, sodass ggf. noch rechtzeitig entgegengewirkt werden kann. Zusätzlich wird im Rahmen der Kostenkontrolle in regelmäßigen Abständen überprüft, ob die geplanten Zielvorgaben so überhaupt noch gültig sind, da sich die Rahmenbedingungen geändert haben könnten. In diesem Fall ist abzuwägen, ob den Abweichungen entgegenzuwirken sind oder ob die Ziele zu korrigieren sind, da eine Erreichung auf Grund der neuen Rahmenbedingungen nicht mehr möglich ist.

          Herausforderungen

          Der Erfolg des Kostenmanagements kann aus mehreren Gründen scheitern. Einerseits ist in vielen Fällen Betriebsblindheit eine Ursache für nicht genutzte Kosteneinsparungspotentiale. Andererseits kann das Betriebsklima sich verschlechtern, da die Beschäftigten in Kosteneinsparungsmaßnahmen oft nur Personalabbau, Mehrarbeit und Umorganisation sehen. Es gibt jedoch zahlreiche Ansatzpunkte, dauerhaft und nachhaltig die Kosten im Griff zu haben, sie weitestgehend zu reduzieren und gleichzeitig auch die negativen Folgen von reiner Kostenreduktion zu beachten. Eine weitere Herausforderung ist daher, dass die Kernleistungen des Unternehmens nicht durch zu hohe Einsparmaßnahmen gefährdet werden. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen sind externe Experten eine geeignete Lösung.

          Wie kann eine Beratung dabei helfen?

          Unternehmensberatungen spielen eine entscheidende Rolle beim Kostenmanagement eines Unternehmens, da sie über Fachwissen, Erfahrung und eine externe Perspektive verfügen, um maßgeschneiderte Lösungen zur Kostenoptimierung zu entwickeln und umzusetzen. Hier sind einige konkrete Wege, wie Unternehmensberatungen bei Kostenmanagement unterstützen können:

              1. Umfassende Kostenanalyse: Durchführung einer gründlichen Analyse der Kostenstruktur eines Unternehmens. Diese beinhaltet die Identifizierung und Kategorisierung aller Kostenarten, -stellen und -träger. Dadurch erhält man ein klares Bild, wo die Ausgaben anfallen und wie sie sich auf die verschiedenen Bereiche des Unternehmens auswirken.
              2. Einsparungspotenzial identifizieren: Aufgrund ihrer Branchenkenntnisse und Erfahrung können Berater potenzielle Kosteneinsparungsbereiche erkennen, die für das Management möglicherweise nicht offensichtlich sind. Dies kann das Finden von ineffizienten Prozessen, ungenutzten Ressourcen oder Möglichkeiten zur Optimierung von Lieferketten umfassen.
              3. Entwicklung maßgeschneiderter Einsparungskonzepte: Basierend auf der Analyse entwickeln Unternehmensberatungen individuell angepasste Konzepte zur Kosteneinsparung. Diese berücksichtigen die spezifischen Bedürfnisse und Ziele des Unternehmens und sind darauf ausgerichtet, die größten Auswirkungen bei gleichzeitiger Minimierung möglicher negativer Effekte auf das Geschäft zu erzielen.
              4. Implementierung und Umsetzung: Eine der entscheidendsten Phasen ist die Umsetzung der entwickelten Einsparungskonzepte. Unternehmensberatungen unterstützen das Management bei der Implementierung dieser Konzepte, indem sie klare Schritte, Verantwortlichkeiten und Zeitpläne festlegen. Sie helfen auch dabei, etwaige Widerstände im Unternehmen zu bewältigen.
              5. Reporting und Controlling: Nach der Implementierung überwachen Unternehmensberatungen die Ergebnisse und messen den Fortschritt. Dies beinhaltet die Überwachung von Kennzahlen und die Anpassung der Strategie, wenn erforderlich, um sicherzustellen, dass die angestrebten Einsparungen erreicht werden.
              6. Schulung und Wissenstransfer: Beratungsunternehmen bieten auch Schulungen und Workshops für das interne Team an, um sicherzustellen, dass die neuen Prozesse und Praktiken nachhaltig in das Unternehmen integriert werden.
              7. Risikomanagement: Unternehmensberatungen helfen dabei, die Auswirkungen von Kosteneinsparungen auf die Qualität, die Lieferfähigkeit und andere wichtige Geschäftsaspekte zu bewerten. Dies minimiert das Risiko, dass Kostensenkungen zu negativen Konsequenzen führen.
              8. Technologische Lösungen: Beratungsunternehmen können auch technologische Lösungen empfehlen und implementieren, die die Effizienz steigern, wie zum Beispiel die Einführung von Software zur Automatisierung von Prozessen oder zur besseren Datenanalyse.
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            Fazit:

            Kostenmanagement ist keine administrative Aufgabe, sondern ein entscheidender Faktor für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens.

            Ein effektives Kostenmanagement optimiert nicht nur die notwendigen Kosten, sondern eliminiert auch unnötige Ausgaben und Prozesse. Unternehmen, die diese Prinzipien verstehen und konsequent umsetzen, sind besser gerüstet, um in der dynamischen Geschäftswelt erfolgreich zu bestehen und nachhaltig Profitabilität und Stabilität zu gewährleisten.

            Unternehmensberatungen bieten hierbei einen externen, unvoreingenommenen Blick auf die Geschäftspraktiken eines Unternehmens und nutzen ihre Expertise, um Kostenanpassungen effektiv einzusteuern und zu optimieren. Dies trägt dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, die Rentabilität zu erhöhen und das langfristige Wachstum des Unternehmens sicherzustellen.

             

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