Der deutsche Mittelstand wurde von der Pandemie schwer getroffen. Eindämmungsmaßnahmen führten im Frühjahr zu erheblichen Umsatzeinbußen. Finanzierung und Liquidität vieler Unternehmen gerieten ins Wanken. Die Folgen waren Kosteneinsparungen, Kurzarbeit und Stellenabbau, im schlimmsten Fall Insolvenzen und Schließungen.
Etwas gedämpft wurden die Auswirkungen durch Lockerungen der Corona-Maßnahmen und staatliche Unterstützungen, eine beginnende Regeneration konnte über den Sommer und Herbst hinweg verzeichnet werden. Allerdings wird Deutschland ab dem 2. November erneut vom Lockdown, im ersten Schritt nur als „Teil-Lockdown“, betroffen.
Spätestens jetzt sollten sich alle deutschen Mittelständler intensiv mit den Folgen der Krise auseinandersetzten. Entgangene Umsätze sowie zusätzliche Schulden werden dauerhaft das Erreichen einer stabilen finanziellen Lage erschweren. An unternehmerisches Wachstum ist für die meisten Mittelständler kaum zu denken, die liquiden Mittel sind knapp.
Einmalaufwendungen für bspw. Abfindungen werden die Unternehmensfinanzen weiter belasten, ebenso wie notwendige (Restrukturierungs-) Investitionen in u.a. Vertrieb, Produkt, Prozesse und IT. Parallel zur eh schon schwierigen wirtschaftlichen Situation müssen die Vorgaben der Fremdkapitalgeber erreicht werden. Die Lage für Mittelständler ist prekär.
Durch die Krise hindurch konnten bisher Banken – unter Mithaftung der KfW – die Liquidität vieler Mittelständler, durch die Vergabe von neuen Krediten, aufrecht erhalten.
Völlig vereinnahmt von den Corona-Einschränkungen und den vielen Notkreditanträgen gibt es bei den Banken aktuell jedoch wenig Spielraum für Finanzierungen. Hinzu kommt der steigende Investitionsbedarf zahlreicher Mittelständler, um die Defizite, die während der Krise besonders deutlich wurden, ausgleichen zu können. Durch diese Verstärkung der Nachfrage ist, einer Übersicht des Bankenverbandes zu Folge, zu erwarten, dass sich in Zukunft auch die Kreditstandards und Vergaberichtlinien verschärfen werden, wodurch es für viele KMU schwierig wird, weiteres Fremdkapital aufzunehmen[1].
Banken sind grundsätzlich nicht die einzige Möglichkeit die angeschlagene Unternehmensfinanzierung wieder auf Vordermann zu bringen. Neben der Aufnahme von Fremdkapital besteht auch die Option einen zusätzlichen Investor mit an Bord zu nehmen. Dies hat den Vorteil, dass das neu erworbene Kapital nicht mit einer Verzinsung getilgt werden muss. Stattdessen kann es in überlebenswichtige Investitionen fließen.
Einer FINANCE-Umfrage zu Folge, wurden gerade zu Beginn der Pandemie viele Private-Equity-Häuser durch eine Flut an geplatzten Deals und pausierten Finanzierungen in Mitleidenschaft gezogen[2]. Die Investitionsstimmung verbessert sich jedoch zusehends wieder. Zu diesem Ergebnis kommt das zweite Private Equity Panel der CMS und des Finance-Magazins. Die Gründe hierfür liegen zum einen in den attraktiven Geschäftsmöglichkeiten, die sich aufgrund der Corona-Krise in den Bereichen M&A bzw. Carve-out ergeben. Zum anderen heben die günstigeren Bewertungen die Stimmung der Investoren[3]. Gleichzeitig stellte das Private Equity Panel jedoch auch fest, dass die Vorsicht gestiegen ist. Die Zahl der Investments ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken, mehr Zeit und Aufwand fließen in Dealsourcing und die kritische Prüfung von Assets.
Die Zurückhaltung von Banken und Private-Equity-Investoren während der Krise schafft Raum für Nachrang-Finanzierer. Der FAP Mezzanine-Report 2020 kommt zu dem Ergebnis, dass der Markt für Mezzanine-Kapital wächst. Die Entwicklung hin zu weniger Tickets, mit größeren Volumina ermöglicht es Mittelständlern essenzielle Finanzspritzen zu bekommen, selbst wenn Banken nicht oder nur in geringem Umfang finanzieren würden[4]. Dies hat jedoch im wahrsten Sinne des Wortes seinen Preis!
Trotz der aktuell noch verhaltenen Investitionsstimmung ist zu erwarten, dass das Transaktionsgeschäft im Privat-Equity-Bereich, sowie die Investitionsbereitschaft, sich kontinuierlich wieder zum Besseren hin verändern wird, da unverändert viel Liquidität in den Märkten steckt.
Eigenkapitalaufnahme, sowie die Finanzierung mit Nachrangkapital bilden ergänzend zu Banken attraktive Möglichkeiten.
Ein Problem bleibt jedoch bestehen; wie kommen Sie und Ihr Unternehmen an die potenziellen Kapitalgeber heran? Sind Sie den Anforderungen der Kapitalgeber gewachsen? Haben Sie die notwendige Informationsgrundlage geschaffen?
Ohne ein weitreichendes Netzwerk ist es, gerade für kleinere Unternehmen, schwierig, die Aufmerksamkeit von Investoren auf sich zu ziehen. Hier empfiehlt es sich auf erfahrene Berater mit umfassenden Kontakten zurückzugreifen. Als Profis im Bereich nachhaltige Unternehmensfinanzierung unterstützen Sie die Berater der PEBCO AG gerne bei der Stabilisierung Ihres Unternehmens.
Gemeinsam finden wir die passende Finanzierung und richten Ihren Betrieb optimal auf sich verändernde Umweltbedingungen aus, um Chancen, die sich auch in dieser Krise ergeben nutzen zu können!
[1] Bundesverband deutscher Banken e.V. (2020): Kreditvergabe und Finanzierungsbedingungen im 2. Quartal 2020, vom 03.09.2020,abgerufen am 23.10.2020
[2] Habdank, Philipp (2020): 5 Thesen zu Private Equity und Corona, in: Finance-magazin, vom 08.04.2020, https://www.finance-magazin.de/deals/private-equity-private-debt/5-thesen-zu-private-equity-und-corona-2055301/, abgerufen am 23.10.2020
[3] CMS (2020): Private Equity: Das Transaktionsgeschäft nimmt Fahrt auf – neue Kaufgelegenheiten im Mittelstand, in: cf-fachportal, vom 09.10.2020, https://www.cf-fachportal.de/meldungen/private-equity-das-transaktionsgeschaeft-nimmt-fahrt-auf-neue-kaufgelegenheiten-im-mittelstand/, abgerufen am 23.10.2020
[4] Institutional Money (2020): Studie: Mezzanine-Kapital als Stütze der Krise, vom 22.10.2020, https://www.institutional-money.com/news/maerkte/headline/mezzanine-kapital-als-stuetze-in-der-krise-201794/, abgerufen am 23.10.2020